...diesen schönen Satz, dass es süß und ehrenvoll sei, fürs Vaterland zu sterben, hatte einst Horaz (65 bis 8 vor Christi Geburt) von sich gegeben. Er kannte dessen Wahrheitsgehalt wohl auch nicht aus eigener Anschauung - da läßt sichs immer schön pathetisch sein.
Mit etwas mehr Phantasie hat sich der junge Bertolt Brecht (1898 - 1956) hierzu in einem Schulaufsatz ausgelassen - 1915, also mitten im deutschen Kriegslust-Taumel:
"Der Ausspruch, dass es süß und ehrenvoll sei, für das Vaterland zu sterben, kann nur als Zweckpropaganda gewertet werden.Der Abschied vom Leben fällt immer schwer, im Bett wie auf dem Schlachtfeld, am meisten gewiß jungen Menschen in der Blüte ihrer Jahre.Nur Hohlköpfe können die Eitelkeit soweit treiben, von einem leichten Sprung durch das dunkle Tor zu reden, und dies auch nur, soweit sie sich wweit ab von der letzten Stunde glauben. Tritt der Knochenmann aber an sie selbst heran, dann nehmen sie den Schild auf den Rücken und entwetzen wie des Imperators feister Hofnarr bei Philippi, der diesen Spruch ersann"
(zit nach: www.rhm.uni-koeln.de/111/Hommel.pdf)
Nun zu unseren Kämpfern der Gegenwart: Deutsche Soldaten: wart ihr eigentlich
schon mal tot? Oder – noch besser: ¾-tot? Mit einem kleinen Bauchdurchschuß im
vietnamesischen Dschungel gelegen? Von der Tellermine eines bekannt
zuverlässigen deutschen Tellerminenherstellers(der Firma Diehl/Nürnberg. Werbung laut www.diehl.com : "Aus Tradition: Zukunft") ein Bein abgerissen bekommen?
Nach ein paar Jährchen Krieg mit posttraumatischer Belastungsstörung in den USA
vor dem Fernseher gehockt?
Nein?
Was habt Ihr dann
erlebt?
6 Uhr wecken. 7 Uhr antreten. 12 Uhr Mittagessen. 17
Uhr Dienstschluß?
Der grauenhafte Alltag eines deutschen Soldaten?
Was –bitteschön - heisst dann „die Grenze der Belastbarkeit
ist erreicht“ – wie ihr soeben (29.01.2013) verlauten ließet?
Hat Euch irgendeine fremde, böse Macht zur Bundeswehr
geschickt? Nein? Ihr wolltet da hin –
da kann man sich`s beweisen, so als Mann. Nicht nur wie old Brüderle in zu
junge Dekolletés kucken. Ihr hättet Eure Ausbildung auch im Handel machen
können. Dann würdet Ihr jetzt durch die „Kauflands“ dieser Republik gehen und
Gummibärchentüten geraderücken – weil es so im „kleinen Handbuch für den
Kaufmann“ steht.
Also: haltet einfach die Klappe. Alles andere macht
sich nicht so gut.