Der Chines´ blickte es mal wieder nicht: das „GESUNDHEIT“,
das ihm seine Zug-Mitfahrerin freundlich zuwarf, kam nicht an. Ein kurzer
Seitenblick und er widmete sich wieder seiner Laptop-Maus, wie schon seit 2
Stunden.
Ausgefallene Klimaanlage, ca. 30 ° C, aber in China muss
es schließlich vorangehen.
Ihm entging vermutlich gleichfalls das Girlie – Sortiment,
das ihn in zwei Vierersitzen des ICE 629 umgab.
Neben ihm die Gesundheit-Sagerin; hübsches Mädla, etwas
blässlich. Die Blässlichkeit unterstützt durch ein formlos-blassgelbes
Hängerteilchen. Unter diesem – nun wieder ganz fest und zackig – zwei
BH-Halbschalen, denen es nicht gelang, darüber hinwegzutäuschen, dass es da
nichts zu „halten“ gab. Ihr gegenüber die Freundin: schöne, braungebrannte Blondine,
Blumenkleid, vom immerhin vorhandenem Busen gehalten, sinnliche, weiche Züge à la Scarlett Johannson.
In der anderen Vierergruppe, mir gegenüber: Noch ne Blasse, sehr nett und
aufmerksam, der Hauttyp „Mozarella“ immerhin aufgepeppt mit roter Sonnenbrille,
Musik aus iPod hörend. Neben ihr: rundum hübsche, schlanke Brünette,
Leder-flip-flops, Blümchen-Hosenanzug, Modezeitschriften blätternd – ihr
gegenüber: ich.
Und dann kam diese Anzeige,
DIN A 4-Format (SZ 18.06.2013, S.9). Systemwidrig versteckt im harmlosen
Politikteil : „Scheidentrockenheit“ . Mit
Checkliste für die etwas unsensiblere Frau:
„Daran erkennen Sie die
Scheidentrockenheit:
Trockenheitsgefühl: 0
ja 0 nein“
Da saß ich nun und dachte: ertappt ! Würden sie mich nun
alle anschauen, die Brillen heruntergenommen, mit dem gestrengen Blick der
therapierenden Oberlehrerin: „Herr G r o e b e . . . . ?!“ ? Ich schaute
meine Girliesammlung an, ob sie etwas gemerkt hätten… Denn sie alle hatten plötzlich ein Problem, von dem mal wieder ich als Einziger „wusste“.
DA wär´ s mir grade mal lieber gewesen, Chines´ zu sein und
nichts zu raffen.
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