(http://www.reuters.com/article/2014/07/10/us-palestinians-israel-idUSKBN0FC0JP20140710)
Ja, so sieht es
aus, wenn "der einzige demokratische Staat im nahen Osten"
(israelische Selbsteinschätzung) "Politik" macht.
Das überlebt nicht
jeder.
Ja-Israel wird mit Raketen beschossen. In den letzten Jahren hat keine dieser Raketen mehr als ein bisschen Sachschaden angerichtet. Nicht einmal eine komplett zerstörte Frontscheibe hat eine solche Rakete beim Treffen eines PKW angerichtet, zeigte das letzte veröffentlichte Foto von einem solchen Einschlag. Die israelische Bilanz allein der letzten paar Tage lautet: etwa 300 Tote bis 21.07.2014. Palästinenser, keine Israelis. Jeden Tag darf man diese Bilanz des Grauens nachkorrigieren. In palästinensischen Krankenhäusern fehlt es am Allernötigsten. Am 13.Juli 2014 – so die SZ (s.u.) rechnete man in Gaza-Stadt damit, dass in zwei Tagen die Medikamente und nötigsten Mittel ausgingen.
In der Nacht von
11.auf 12. Juli 2014 war es ein Behindertenzentrum, das als Hort des Terrors herhalten musste und
bombardiert wurde.
Bisher war es ja
so, dass Netanjahu und andere "Politiker" von ähnlicher Qualität
immer durch die Lande gereist sind mit dem "Argument", man sei ja so
willig zu Friedensverhandlungen, habe aber dafür ja leider keinen Partner.
Denn: der gemäßigte Präsident Mahmut Abbas könne ja für einen großen Teil der
Palästinenser gar nicht sprechen. Das war nicht ganz falsch, denn Fatah und
Hamas bekämpften sich zum Teil nicht weniger heftig als deren zentraler
Feind Israel es mit ihnen tut. Allerdings wurde damit ehr ein Nebenkriegsschauplatz
eröffnet, dessen wichtigster Kampfgegenstand war, nur JA nicht etwa über
Frieden verhandeln zu müssen-und wenn, dann nicht ernsthaft. Warum sollte man
das als waffenstrotzender Staat auch ? Um Frieden winseln müssen nur die, die
in solchen Konflikten als "bedauerliche" Kollateralschäden
israelischer "Politik" leider auf der Strecke bleiben müssen.
Natürlich ist da
viel Zynismus auf beiden Seiten und alle lieben es , die jeweils andere Seite
als die der Täter und sich selbst als armes Opfer darzustellen.
Als sich dann auf
einmal Hamas und Fatah zu gemeinsamem Tun verbanden, konnte man doch sehr
gespannt sein auf die freudige Erregung bei Netanjahu und seinen schnellen
Marsch zum nächsten Verhandlungstisch : das "Argument" war ja nun des
letzten Unterhöschens beraubt, durch das seine Lächerlichkeit schon von Anfang
an hervorgeleuchtet hatte.
Jetzt stand also
die geballte palästinensische Seite vor ihm und er hatte nichts Besseres zu
tun, als sein waffenstarrendes "Friedens" -Schwänzchen umgehend
zurückzuziehen und wie gewohnt auf die militärische Eskalation zu setzen.
Wie kommt´s?
Ja-da musste eine noch
größere Dummheit herhalten - die weltweit für
Spionagetätigkeiten, Inhaftierung unschuldiger uigurischer Bäuerlein in
Guantanamo, Außerkraftsetzung von Grundrechten aller Art von den Mächtigen
unter ihrem Uralt-Schimmelhäubchen hervorgezogen wird: ja, eine terroristische
Organisation sei die Hamas - und mit s o w a s verhandele
man schliesslich nicht (was sollen bitte die anderen über
"Verhandlungs" "partner" vom Schlage Netanjahu sagen...?)
Ja, das
muss sich die Welt sagen lassen von einem Land, für dessen
"demokratische" Regierungen es schon immer selbstverständlich war,
statt gegen Menschen in geordneten rechtsstaatlichen Verfahren zu ermitteln und
sie gegebenen Falles zu verurteilen und danach einzubuchten einfach den Kampfhubschrauber
loszuschicken und mal eben Einigen das Hirn rauszublasen - ´bedauerliche`
Kollateralschäden inclusive - sind ja schließlich alles
"Terroristen".
Einige Terroristen
dieser speziell israelischen Art machte die SZ namhaft (Ausgabe Wochenende
12./13.07.2014, S. 2): Mohammed Kawara,
12. Hussein Kawara, 10. Abdallah Kawara, 10. Bazel Kawara, 8. Kassim Kawara,
8.
Immerhin ist mit
deren aller Tod Mohammed Kawara, 70, der Aufgabe enthoben, all diese Mitglieder
seiner Verwandtschaft durch seine Arbeit am Leben zu halten. Es wäre auch kaum
möglich gewesen: das Haus, in dem er seinen Laden für den Verkauf von Kleidung
hatte, ist zerstört.
Die israelische Armee- so die SZ – habe inzwischen eingeräumt, den Tod dieser 8 Zivilisten „nicht gewollt“ zu haben.
Die israelische Armee- so die SZ – habe inzwischen eingeräumt, den Tod dieser 8 Zivilisten „nicht gewollt“ zu haben.
Damit soll mal jemand
einem deutschen Strafrichter kommen: wer eine Rakete auf ein Wohnhaus abschießt und den Tod von
dessen Bewohnern „nicht will“. „Dolus
direktus 2.Grades“ sagt der deutsche Strafrichter zu so etwas.
Leider können sich
die USA nicht dazu entschließen, Israel endlich den Geldhahn abzudrehen
Der Schritt der EU, keine in den besetzten Gebieten hergestellten Waren mehr
einzuführen (mit "empörtem" Protest aus Israel) war ein richtiger
Schritt, aber - wie immer im Falle Israel - ein viel zu kleiner.
Und mit jedem
dieser Aktionen wird klarer, warum jeder ausländische Staatsmann am Beginn
seiner Israelreise nach Yad Vaschem geschleppt wird: dort soll
respektvolles Schweigen angesichts von israelischen Toten ausgeweitet werden
zu einem respektlosen Schweigen über israelische Taten.
Ein sehr
erfolgreiches, aber nicht minder zynisches, um nicht zu sagen: perfides
Konzept.
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