
Es ist ja nichts
Neues: der Staat will -wie wir auch –
ungestört vor sich hin daddeln. Und damit wir ihn lassen, muss ständig und
überall ein Beruhigungsprogramm laufen, in dem wir so lange stone washed
werden, bis keiner an der alltagstauglich-mittelblauen Färbung aller und alles
anderen mehr Anstoß nehmen kann und es auch nicht braucht.
Einen so perfekten Waschgang stellten die Radionachrichten
am 6. Oktober 2013 um 8 Uhr dar.
Die Welt wurde eingedampft auf ein kleines,
weihnachtliches Familienbrettspiel, in dem alles unverrückbar seinen Platz
hatte, an dem das Gute realisiert war und sich keiner mehr Sorgen zu machen brauchte: aus der Abteilung „Gute
Helden“ (blau) wurde ein ausländisch scheinender Protagonist russischen Namens
entnommen: Nicht nur, dass der geballte deutsche Integrationskraft signalisierte
(aber NUR für Leistungsbereite!), er hatte natürlich seine Funktion im Spiel brav erfüllt: 61. Sieg im 64. Kampf zum Ruhme deutscher Boxställe, Deutschlands
im allgemeinen und auch ein bisschen der Ukraine, von der er gekommen war zur Stärkung deutschen
Boxwesens, „Stalingrad" 61 mal in sein Gegenteil zu verkehren. Und
praktischerweise war der gesmashte Gegner auch noch ein Russ´.
Aus der Abteilung „Feinde“ (rot) kam gleichfalls
routinemäßig ein Gangster namens al Lybi, der den Gang gehen musste, der ihm
nach „Stärke - und Ausrüstungsnachweis“ (STAN) zugedacht war: sein Schicksal
war der Tod. Er solle –sagt “er“
(´der`Radio) – „hochrangiges al-Quaida-Mitglied“
gewesen sein und musste deshalb den Weg alles Bösen gehen. „Al Quaida“ ist ja
bekanntlich eine klar strukturierte Armeeeinheit, deren Führungskader man bloß
zwischen 19 Und 20 Uhr im alkoholfreien al-Qua.-Offizierskasino in Tripolis beim
Kus-Kus-essen aufstöbern und mitnehmen muss, zumal der gemeine Soldat ja sofort
„HIER!!“
schreit, wenn die Ordonnanz
„Oberst al Lybi??!“ in den Saal der Mordbuben ruft. Also: Oberst al Lybi wurde
aus dem kleinen Schublädchen „Böse“ herausgenommen - silberner Stern zwischen Eichenlaub auf der
Schulter - und trat - bereits geköpft –
seinen lehrbuchmäßigen Weg aufs Spielfeld der Guten an – Abteilung
„Ereignisfeld“.
Schade, dass „er“ keinen Bildschirm hat: die „el-Alameins“
dieser Welt werden bei uns ja immer vor
dem Rasieren, noch im Schlaf, nach dem Streit mit der Ehefrau und in „Feinripp,
weiß“ Richtung Schafott des Guten geführt, auf daß wir auch an ihrem
verbittert-zerknittert-behaarten Outfit die klare Überlegenheit des westlichen
Systems über große vaterländische Krieger,
Schweinefleischverachter, Neger- und sonstige Osthorden zu erkennen
vermögen.
Ach, ja: das „Feldlager Kundus“ wurde auch noch an die
Afghanen übergeben. D i e sind nämlich jetzt auch Demokraten . Mit Turban sogar.
Harmonie, wohin das Auge auch blickt. Das Leben ist schön.
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