WILD WIE BILD - GSCHEIT WIE ZEIT

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Freitag, 24. Dezember 2010

Kosakenzipfel

"Über allen Zipfeln ist Ruh´..." dichtete doch mal der Dichter? Wer noch ein bisschen genauer hinschauen will in der Gipfelfrage, sollte sich das Oberstdorfer Skisprungstadion nicht entgehen lassen. Heisst offiziell Erdinger-Arena. Und das nicht nur wegen der wirklich frechen Kassenmamsell,ihrem ganz speziellen DDR-Charme und den zwei hübschen Sprungschanzen. Auch nicht bloss wegen der todesmutigen kleinen Zwergerl, die sich schon mit 7 Jahren von den Schanzen stürzen, um auch bald fliegen zu können. Sondern weil einen oben auf der großen Schanze eine Panoramatafel verheißt, dass man dort auf die KACKENKÖPFE schauen kann. ZEWA nicht vergessen.

Samstag, 13. November 2010

Glücklich und Xund

Wir dürfen als Deutsche derzeit glücklich sein - wer zudem Erlanger ist, für den wirds noch toller. Unser Oberjaps RÖSLER hat eine Gesetzesänderung präsentiert, die aus irgendeinem Grund "Gesundheitsreform" genannt wird. Nach dem wenigen, was man hierzu lesen konnte, beinhaltet sie im Wesentlichen dreierlei: Die Arbeitgeber (als diejenigen, die ihre Arbeitnehmer erst so richtig krank machen) sind aus dem Schneider-ihr Beitrag zur Krankenversicherung wird eingefroren. Diejenigen Krankenkassen, die am schlechtesten gewirtschaftet haben (und daher nicht mit ihrem Geld auskommen), werden nicht etwa aus dem Wettbewerb gekickt (wie es ja eigentlich der marktgeilen FDP-Doktrin entsprechen würde), sie werden im Gegenteil dafür belohnt: sie dürfen sich Zusatzbeiträge in beliebiger Höhe von den Opfern ihrer Mißwirtschaft holen. Und wenn die armen Arbeitnehmer das nicht bezahlen können, springt auch noch der Staat ein - heisst dann: "sozial". Wie bei den Unternehmen, die sich ihre Billiglöhne vom Staat via Hartz IV subventonieren lassen, werden nun auch die Krankenkassen in den Kreis dieser edlen Asozialen einbezogen. Der Erlanger darf darüber hinaus für seine Gesundheit n o c h mehr ausgeben. Das alte Reformhaus alias Bioladen, früher in der Hauptstrasse, ist jetzt ins alte HEKA- Gebäude an der Nordwestecke des Hugenottenplatzes gezogen. Hier darf man jetzt holländische Strauchtomaten für noch etwa 35 % mehr Geld als in der zweitteuersten Apotheke kaufen. Oder die kleinen Schrumpeläpfel, die vermutlich durch irgendwelche EU-Standardisierungsnormen gefallen sind, für 2.99 Euro das Kilo. Ähnliche Ausmusterungsbestände (übrigens meist ebenso gut wie schmackhaft) gibt es bei NORMA in der 2-kg-Tüte für 1,-- Euro/kg. Aber: echte Gesundheit hat eben ihren Preis. Was wir ja schon von Herrn Rösler wissen.

Dienstag, 3. August 2010

Ramma damma

Mein Gott, was bin ich naiv. Bis vor nicht allzu langer Zeit dachte ich „sapperlott ! D a s nenne ich ernsthafte Religionsausübung… e i n e n Monat fasten für Allah? Aber halla!“ Und wie sieht wirklich aus? Sie stellen sich den Wecker auf halb sechs und schlagen sich die Bäuche voll. Dann arbeiten sie und kaum ist die Sonne weg, kommt die nächste Völlerei! Hat das irgendwas mit“fasten“ zu tun?

Im Wurstladen

„Denk ich an Deutschland in der Nacht Bin ich um den Schlaf gebracht“ dichtete Heine in „Nachtgedanken“. Unter anderem heißt es da: Deutschland hat ewigen Bestand, Es ist ein kerngesundes Land, mit seinen Eichen, seinen Linden wird ich es immer wieder finden. Irren Dichter? Man stelle sich vor: wir haben eine Kanzlerin, die Merkel heisst. Eine ungewürzte Weißwust namens Wulf als Bundespräsidenten und einen Aussenminister, der Westerwelle ist. Für mich ist das ehr „um den Schlaf gebracht“ als „…seinen Eichen, seinen Linden“.

Soziale Netzstrümpfe

Xing mir das Lied vom Tod

Immerhin hat das Ganze einen hoffnungsvollen Namen: „Soziale Netzwerke“…Sie wollen uns also offenbar zweierlei suggerieren:

· Wir sind nicht mehr allein (zappeln vielmehr mit anderen im Netz) u n d

· Wir tun was Gutes („Sozial“)

Was davon ist wahr? Nichts.

Wenn man früher – die Existenz von Google bereits vorausgesetzt – nach Lieschen Müller gesucht hat, hat man also „Lieschen Müller“ eingegeben und fand dann Einträge, die uns verhießen, alles über Lieschen Müller zu verkünden, was nur wißbar sei. Erfahren haben wir aber nur, dass da eine Firma offenbar alle Verlinkungen mit namensähnlichen Ungetümen gekauft oder hergestellt hat und man nur sagen könne, dass die Domain www.lieschenmüller.com noch frei sei, man ansonsten aber über Lieschen Müller nichts wisse.

Heute gibt man also „Lieschen Müller facebook“ ein, findet drei LieschenMüllerFacebooks und erfährt –vorausgesetzt, man hat sein Facebook-Passwort noch im Kopf - brausende Neuigkeiten wie die, dass Lieschen Müller neben den Salzburger Festspielen auch Crèpes mit Nutella besonders schätzt.

Nun kann es sich dennoch glücklich fügen, dass man unter Lieschen Müllers „Freunden“ einen interessanten Professor oder eine Dame mit beachtlichem Vorbau findet, wo man sich sagt: „Naja…hat das Ganze d o c h einen Sinn gehabt…!“

Es fragt sich allerdings, ob die Dame mein Interesse an ihrem gewaltigen Vorbau allein d e s h a l b mit größerem Ernst prüfen wird, weil ich auch ein „social networker“ bin.

So ist es mir mit einem „Philip Ruch“ gegangen, der mich mit rußgeschwärztem Gesicht auf sein „Zentrum für politische Schönheit“ hingewiesen hat. Meine Frage, worauf sich sein besonderes Interesse an mir gründet, hat er mit „nur so“ beantwortet. Ich bin also weder schlauer noch weniger einsam geworden, wenn ichs mir recht überlege.

Dienstag, 30. März 2010

Leere Netze

Wer fischen will, weiß normalerweise, was er zu tun hat (gut: der arme Neger vor Afrikas Küsten weiss es nicht mehr: ihm gerät nur noch der weggeworfene Beifang der europäischen Großfangflotten ins Netzt...was braucht der Neger Fisch-er hat ja seine Wüste...). Er wird die Maschen entsprechend wählen und in seinem Netz wird das Erwartete sein.
So war es in der Politik auch mal: da hatten Dinge ihren festen Platz, da waren bestimmten Vorgaben bestimmte Folgerungen zugeordnet, die in der Regel nicht abwichen. Wenn A, dann B: wer in Bochum bei Opel gearbeitet hat, war eben mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit SPD-Wähler. Dass das nicht mehr so bleiben würde, hat Habermas schon vor über 25 Jahren festgestellt: dass eben die "prägende Kraft der Arbeitswelt" im Schwinden sei.
Die Dramatik dieser Entwicklung und ihre weit reichenden Folgen werden nur leider mit mehr oder weniger Bestürzung konstatiert, kaum aber analysiert. Ich kann das erst recht nicht, aber einige Auffälligkeiten feststellen.
In einem Artikel in CICERO (sehr gute Zeitschrift übrigens, da müssen sich die ganzen Pornos der gehobenen Klasse wie Spiegel oder gar der schmierige Focus kräftig verstecken) war zu lesen, Merkels Politik lasse "die große Linie vermissen". Und im SPIEGEL vom 22.03.10 war ein Artikel über die schöne neue Arbeitswelt, wo es immer weniger feste Arbeitsverhältnisse und immer mehr Einzelkämpfer gibt, die sich zu oft haarsträubenden Konditionen prostituieren müssen, um nur zu überleben.
Zwischen diesen beiden Dingen gibt es einen klaren Zusammenhang. Früher traten Meinungen meist in fest geschnürten Paketchen auf: wer sich erlaubt hat, die Politik des Staates Israel zu kritisieren( was ja immer noch ein Verbrechen ähnlich dem Hochverrat ist), der schätzte auch das "Engegament" (oder den Massenmord) der USA in Vietnam nicht, war Bundeswehr-kritisch eingestellt und gönnte der Sowjetunion immerhin ein Existenzrecht(nur so als Beispiel). Solche Paketchen gibt es heute nicht mehr - die Interessen sind diversifiziert und wer heute einen politischen Vorschlag macht oder eine Meinung vertritt, kann sich kaum noch sicher sein, wen er damit erreicht. Aus diesem Grund wirkt heute alle Politik wie ein völlig willkürliches, gestopseltes Flickwerk - nur kann - trotz aller Freude am Politik-Bashing - dafür eigentlich die Politik nichts. Sie agiert nur in einem Milieu der separierten Einzelkämpfer und versucht ebenso krampfhaft wie erfolglos, die längst zerronnenen Sicherheiten wiederzugewinnen.
Dies ist a u c h eine Folge der Tatsache, dass Leute heute nicht mehr in geschlossenen, von zumindest teilweise identischen Interessen geprägten Milieus agieren, sondern als Einzelkämpfer. Ihnen bleibt gar nichts übrig als vorwiegend an ihre eigenen Interessen zu denken. Was mag es für sie und die Befindlichkeiten kommender Einzelkämpfer-Generationen zu bedeuten haben, wenn keiner mehr die Erfahrung der sozialen Solidarität macht? Nie auf die Idee kommt, mit anderen zusammen für ein Interesse zu kämpfen, das vielleicht nicht einmal das eigene ist? Weil es weder gemeinsame Interessen noch - wenn es sie gäbe - einen gemeinsamen Gegner oder Adressaten für ein Anliegen gibt?
Ist es da ein Wunder, wenn Leute sich von der Politik nicht mehr vertreten fühlen, weil kein Politiker(ausser die F.D.P. vielleicht - Reiche gibts ja noch ein paar) weiß, für wen er eigentlich Politik machen soll, um die lumpigen Stimmen zusammenzukriegen, die er fürs Regieren braucht?
Alle Versuche, der Falle der sich auflösenden sozialen, gesellschaftlichen Subsysteme zu entgehen, waren (und mußten sein) erfolglos: die Gewerkschaften haben es versucht, als sie in den Achtziger Jahren der weglaufenden Klientel mit "Gewerkschaften gegen Atomkraft" zu begegnen suchten. Konnte natürlich nichts werden. Denn es gab ja auch den KWU-Arbeiter-und der wollte seinen eigenen Arbeitsplatz natürlich nicht wegbekämpfen. Etwas kurzsichtig war diese Aktion.
Da gründet man dann halt "Attac" und hofft, das könne das Hilfsmittel gegen alle Leiden an der Entwicklung und der Globalisierung sein. Wollen wir hoffen, dass es ein Pflästerchen sein kann.

Sonntag, 14. Februar 2010

Uns Guido

Eigentlich sollten wir ja froh sein für die Durchlässigkeit unserer Gesellschaft, in der jeder Hampel (wie seinerzeit Dachdeggor Honneggor) auch ein Amt erreichen kann, von dem er zwar träumt, für das ihn aber nichts qualifiziert. Von unserem Guido haben wir eigentlich bisher immer nur an der Lautstärke seiner Worte gemerkt, wenn er etwas besonders Wichtiges zu sagen meinte . Nun darf er also Aussenminister spielen. Umso unverständlicher ist es, wenn er nun im Landesinneren herumholzt und sich - ohne jede Ahnung - über Hartz IV auslässt. Genauso merkwürdig, dass der Rest der Politik darauf einsteigt, obwohl uns Guido eigentlich gar nichts gesagt hat: das "Lohnabstandsgebot" hilft ihm und uns hier nicht weiter: die Hartz-IV-Bezieher können nichts dafür, dass viele der Löhne, mit denen sie ihre Minimalbezüge vergleichen lassen müssen, sittenwidrig niedrig sind. Und dass man von weniger als den 359 €/Monat, die der Hartz-IV-Bezieher bekommt, leben könnte, wird niemand ernszhaft behaupten wollen. Aber das ist nicht einmal das Dümmste daran. Das besonders Dämliche ist, dass ihn offenbar die Angst um den Sturz seiner Pünktchenpartei auf 8 % umtreibt. Mit seinen Dummheiten bedient er aber nun gerade d i e Klientel (die "Besserverdienenden"), die der FDP jahrelang genau d a s Wahlergebnis beschert hat, das sie nun bei Umfragen auch wieder hätte - um die 8 % nämlich. Wenn man sich dauerhaft auf eine andere Rolle festlegen, mehr Profil zeigen möchte als die "ich-weiß-nicht-was-ich-wählen-soll!" -Partei zu sein, müßte "uns Guido "schon etwas mehr einfallen. Aber dafür fehlen ihm die Ideen.

Robbenleber

Dass der Mann als solcher ein Idiot ist, ist wirklich nichts Neues: ständig auf die abstrusesten Arten dabei, sich seine Männlichkeit beweisen zu müssen: mit Riesenautos mit am besten 255/35er Reifen, mit sich-die-Fresse-polieren-lassen bei Studentenverbindungen, mit einloggen in den Soldatenstand - da endet die Männlichkeit komischerweise meist, wenn es anfängt , gefährlich zu werden. Dass nun ausgerechnet der Soldatenstand weniger Idiotie beinhalten könnte, wäre sehr unwahrscheinlich. Und wenn es nur das Futtern von roher Leber , Hefe und Unmengen Bieres ist: da sterben wenigstens keine dabei (jedenfalls keine, die sich dieses Schicksal nicht ausgesucht haben). Kein Grund also für die allseits wild gefächelte Aufregung über dämliche soldatische Rituale. Und leider hat der Wehrbeauftragte Robbe versäumt, zu einem weltpolitisch-umweltschützerischen Gesamtschlag auszuholen, den ihm sein Name eigentlich hätte nahelegen sollen. Ich hole das hier als Freund geordneter Antarktis-Sozialstrukturen nach. Der Eisbär stirbt bekanntlich aus, weil er auf einsamen Eisschollen nicht mehr genug Robben zum Fressen findet. Es wird also - HERR Wehrbeauftragter Robbe! - bald zu einem Robbenberg kommen (wie früher der Butterberg - wo is der eigentlich hin verschwunden?). Ein Robbenberg, der sich allerdings nicht beim FC Bayern Toreschiessend auf rechter Position segensreich auswirkt, sondern irgendwie anders. Wenn also nun die Berchtesgadener "Kameraden" ihren anderen Kameraden wenigstens Robbenleber gefüttert hätten, hätten sie zum Abbau des erwarteten Robbenberges beitragen können - haben sie aber nicht. Ein Skandal fürwahr.