WILD WIE BILD - GSCHEIT WIE ZEIT

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Freitag, 7. Dezember 2012

Erlangen = Bronx ?


Schiffstrassenhimmel - oben ist´s noch schön...


Vielleicht sollte man besser abstumpfen. Wer das zweifelhafte Privileg hat, sich noch wundern oder gar aufregen zu können, hat einiges zu tun.
Müssen Studenten 40 meter von der Kneipe entfernt, in der sie sich eben ihren Suff geholt haben, aussen an meine Haustür pinkeln? Gut, es mag lustig sein und für moderat vorhandenes Fairnessempfinden sprechen, wenn der Betreffende-nachdem ich ihn mitten in der Nacht dabei mit einem Maßkrug voll Wasser aus dem 1.Stock begossen habe-dann nach oben schaut, sich gerecht bestraft fühlt und mir mitteilt, damit würde es nun 1:1 stehen.
Muss der Fischtandler"Nordsee" sein entsorgtes crushed-Eis-Sortiment einfach in einem großen Haufen vor die Tür auf die Strasse schütten? Ohne wenigstens daran zu denken, dass auch der 86jährige Vermieter und eine junge Mutter mit zwei kleinen Kindern diesen Eingang benutzt und sich womöglich nicht durch Eisberge wühlen will? Geschweige denn, den 40 cm breiten Durchgang selbst zu kehren?
Muss die Rentnerin von Gegenüber auf der Strasse liegende Kippen nicht etwa aufheben, sondern so lange mit der Fussspitze Richtung Strassenmitte kicken, bis es vor  ihrem Haus wieder "sauber" ist und entweder ich sie aufhebe oder die Stadtreinigung das nächste Mal vorbeikommt?
Gespräch mit einem Arbeiter, der in den Toiletten der Brasserie (Erlangen, Güterhallenstrasse) die Fugen nach  Renovierungsarbeiten mit Dichtmasse füllt. Er hat diverses beobachtet: auch die Frauen hinterliessen Toiletten vollkommen verdreckt, kaum jemand wasche sich die Hände. Sein Roller sei vor kurzem mitten in der Stadt - Henkestrasse - geklaut und dann einfach weggeschmissen worden, als das Benzin alle gewesen sei. Und in diese Toilette käme immer "das ganze Drecksvolk - die da draussen betteln!" und würden sich hier waschen.
Die um sich greifende Gleichgültigkeit wird uns in absehbarer Zeit bronx-artige Zustände verschaffen. Das ist noch die vielleicht harmlosere Folge. Es entsteht an vielen Stellen ein dumpf-muffiges, gefährliches Gären, von dem noch nicht absehbar ist, wohin es sich entladen wird, wenn der schon stark gespannte Fassreifen mal einen letzten Tropfen nicht mehr aushalten wird.
Sicher ist nur Eines: etwas für alle Nützliches wird dabei nicht herauskommen.

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