WILD WIE BILD - GSCHEIT WIE ZEIT

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Montag, 17. Juni 2013

Erdogan, Putin und wir


http://bilder.t-online.de/b/63/81/86/60/id_63818660/425/tid_da/gustl-mollath-bei-seiner-ankunft-im-bayerischen-landtag-wo-er-vor-dem-nach-ihm-benannten-untersuchungsausschuss-aussagte.jpg
 
Auch in der Justiz menschelt es. Das muss einen nicht wundern. Weder ist das Recht „Wissenschaft“, noch die Verfahrensarten, mit denen es so Gott will unter uns Menschen Gerechtigkeit schaffen sollte. Und Richter haben Nerven, eine Familie zu Hause, kranke Kinder, Ärger mit Schöffen, Angeklagten, Rechtsanwälten, zu große Aktenstapel im Zimmer.
Und dürfen nie aus der Haut fahren, Teile ihrer Gestimmtheit der Öffentlichkeit im Gerichtssaal präsentieren – Strafrichter setzen sich sonst leicht der Besorgnis der Befangenheit aus, die umgehend in ein vorläufiges  Platzen eines Prozesses münden kann.
Das verursacht einerseits eine gewisse Vorsicht, andererseits kann das Menscheln natürlich auch dazu führen, dass Gerichte nicht das Recht zu Grundlage und Massstab der Entscheidung machen, sondern die Ergebnisse ihrer „Gestimmtheit“: Wer regelmäßig Prozesse verfolgt, merkt oft, wie sich die Stimmung eines Gerichts plötzlich für oder gegen den Angeklagten wenden kann. Anfangs war der Vorsitzende von der vorherigen Verhandlung genervt, schnauzt den nächsten Angeklagten an, schneidet ihm das Wort ab und anderes. Und plötzlich dreht es sich: das Gericht merkt, dass an der Verteidigung des Angeklagten doch etwas dran ist und lässt sich darauf ein.
Und im Fall Gustl Mollath gibt es ein großflächiges und unglaubliches Versagen sowohl der Beteiligten Richter und Staatsanwälte (von der „Justiz“ „ministerin“ Mein-Name-ist-Hase-Merk reden wir lieber gar nicht erst)  als auch – beinahe! –des deutschen Rechtssystems im Ganzen –wenn die Journalisten nicht gewesen wären.
Ein Psychiater, der sich dafür hergibt, ein „Gutachten“ über die Psyche und strafrechtliche Gefährlichkeit eines Menschen zu machen, den er NIE GESEHEN HAT….Wenn so etwas bei uns überhaupt möglich ist, brauchen wir uns über Putin oder den Umgang der Chinesen mit Dissidenten wirklich nicht in die Brust zu werfen

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