WILD WIE BILD - GSCHEIT WIE ZEIT

_____________________________________________

Dienstag, 7. Februar 2012

Let´s talk about

Womöglich denken sich die sogenannten „Anstalten“ (nomen es omen) ja doch etwas dabei. „Dabei“ heisst: indem sie ein in seiner Belanglosigkeit kaum zu überbietendes Sammelsurium formloser, meinungsloser, farb- und geruchloser, quallenähnlicher Wesen aufbieten, deren fernsehtechnische Aufgabe es sein soll, ihre mit Charakter und Geschichte(n) ausgestatteten Gegenüber um so strahlender leuchten zu lassen. Da man in der Regel wohl nicht Helmut Schmidt alleine reden lassen kann (was sicher die bessere Alternative wäre), muss man ihm also eines dieser niederen Lebewesen aus der Gattung der Beckmanniden, Kernerosen, Jauchartigen beigesellen, um wenigstens einen Stichwortgeber zu haben, den die Geistesfülle des Gegenübers eigentlich nicht benötigte. So weit, so „besser als gar nichts.“ Nun scheint sich mit dem zunehmenden Aussterben interviewbarer Gegenüber das Ganze jedoch in hanebüchener Weise zu verselbständigen: wenn das Gegenüber – das nun für den Zuschauer wahrlich einziger Anlass war, wertvolle Zeit vor der Glotze zu verhocken – dann eben nicht mehr da ist, dann stellen wir halt einen Spiegel (Mini-Ausführung, denn kleiner geht immer!) vor die Qualle, stellen Kamera und Ton dennoch auf „EIN“ und tun so, als sei das quasi dieselbe Sendung als wie zuvor. Neueste Entwicklung auf diesem Feld der Öde: nicht mehr „Sandra Maischberger entlockt Helmut Schmidt Stationen seines Lebens und Denkens“, sondern: Nachwuchsredaktionspopelchen Frau Quallenhuber interviewt Sandra Maischberger…und da kann man in der Vorschau (tiefer wollen wir in diesen schwefligen Sud nicht schauen)dann sehen und hören, was Sandra M. dazu sagt, wenn sie nach Hause komme und allda ihren Mann „die Sendung mit der M.“ sehen sähe. Ja…wer möchte da nicht lieber sofort ins Bett gehen. Spart Strom, ist gesünder, beruhigt die Nerven.

Keine Kommentare: