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Fett ja – fette Kohle: nein. Wir brauchten gewissen Mut, uns in der Sonnenallee
71 (Neukölln) hinter eine voll beschlagene ebenerdige
Fensterscheibe zu trauen. Der herrschende Fettdunst legte einen ehr kürzeren
Aufenthalt nahe. Aber es sollte noch ein kleiner Happen vor der Heimfahrt sein.
Auch die türkischen Pizzabäcker signalisierten ein wenig: „was machen SIE denn hier!?“ Die spätjugendliche Tochter dirigierte
souverän –teils vor Ort, teils via
Telefon – mit viel echt deutschem „alles klaaa!“ Anrufer und Pizzabäcker. Die
frisch gemachte Pizza: 1, 95 Euro. Ja, richtig gelesen. Kann da jemand davon
leben? Verdienst nur über gigantische Abnahmemengen denkbar. Womöglich sind
solche Geschäfte alle Hartz – IV- Aufstocker? Ist es das, was Berlin nicht nur so sexy, sondern arm macht? Die Pizza – vegetarisch – konnte man duchaus
essen. Keine Offenbarung – aber wo Gips die schon für einsfümwunneunzich?
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w i e kommen die da hin? Das betrifft nicht bloß die riesigen und meist
perfekten Graffiti, die sich an unerreichbaren Mauern, Brücken und Hauswänden
befinden. „Zu Lande, zu Wasser und in der Luft/Lust“ sind die Sprayer
unterwegs. Blickt man von der Oberbaumbrücke Richtung Westen, steht da ein
kleines Hinweisschildchen für die Schifffahrt. Es steht im Wasser, es ist
mindestens 10 m von der Brücke weg, es
steht so weit aus dem Wasser, dass man schon in der Badehose hochklettern müsste,
aber: auch da hat sich jemand verewigt. Vermutlich so: mit großen Gummiflossen strampelnd, den Pinsel
in der einen, den Farbeimer in der anderen Hand? Kreativität ist da einigen
einiges wert. (Jaaa, ich weiss: man
sprüht ! Aber auch ein Sprayer ist kein Hubschrauber).
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