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Wo sind wir eigentlich? Osten
oder Westen? Manchmal hilft Berlin auch dem Dööfsten. Gegenüber vom Café (wieder
„CK“, Marienburger Str. 49)) steht ein kombiniertes,
post-gelbes Briefkasten/Briefmarkengerät. „Ha!....Marken für die Karten an die
Lieben…!“, denkt mein Kopf. Sprinte kurz rüber und lese dort ad 1) : Das ist so Berlin! (Werbeaufkleber auf
Briefkasten), ad 2) „Dieses Gerät steht
momentan nicht zur Verfügung“ (offizielle Stellungnahme der Post). …hmm…?
War der Aufkleber schon im wowereitschen Sinn selbstkritisch – „arm, aber sexy“? Kurz darauf
kommt die Auflösung der Frage: die Frage selbst war wohl blöd. Es fährt ein
Peugeot vor mit dem amtlichen Kennzeichen: B
RD 7454. Wir sind „vereint“, die Frage stellt sich also nicht.
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Direttissima !
Wenn der Berliner eines nicht ertragen kann, ist es Umschweife aller Art. Man
sollte ihm immer frontal mit dem eigenen Ansinnen begegnen und auch seine Worte
unter diesem Aspekt sehen. Tut man das nicht, kommen diese unangebrachten
Stellungnahmen heraus, der Berliner sei unfreundlich. Das ist Kokolores. Man
muss es ein bisschen lernen, sonst droht Schiffbruch: findet man zum Beispiel
die Platte aus gebürstetem Metall an der Kasse des Gropiusbaues interessant und
rätselhaft und fingert ein bisschen herum, um das Ganze für sich zu
entschlüsseln, dann kann die - durchaus vernünftige
– Reaktion des Kassenfritzen eben heissen: „nehm´ ´Se ma´ die Finger da weg, da kommen gleich
Ihre Karten raus!“ Hat er ja eigentlich
recht. Girlandenlose Klarheit. Oder wenn man vor dem Menschen steht, der hören will,
ob man O-Saft oder latte macchiato will, empfehlen sich langatmige Vorreden
dahingehend, wer einem wo (in einem Cafe in der Oranienstrasse war es ) seine Cafékünste
(und die gab es) empfohlen hat, ehr nicht. Bis zur Kommunikation der Zentralbotschaft wird man in ein
starres, fassungsloses Gesicht blicken. Danach
aber geht alles. Dann erzählt auch der frierendste, unterbezahlteste Bewacher eines Museums gerne, wie, wo und mit
wie viel mal Umsteigen an welchen Stationen man in den gewünschten Stadtteil
gelangt. Wer bis dahin nicht kommt, wird des
Berliners großes Herz am rechten Fleck nie erkennen.
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