WILD WIE BILD - GSCHEIT WIE ZEIT

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Freitag, 23. November 2012

Berlin: Rätsel (und Lösungen?)

Wenn das ma´immer so einfach wäre, das festzustellen...Kennedy wusste es, heute kann er´s uns aber nicht mehr sagen. Man muss selbst nach dem woher und wohin suchen.

·        Wo sind wir eigentlich? Osten oder Westen? Manchmal hilft Berlin auch dem Dööfsten. Gegenüber vom Café (wieder „CK“, Marienburger Str. 49))  steht ein kombiniertes, post-gelbes Briefkasten/Briefmarkengerät. „Ha!....Marken für die Karten an die Lieben…!“, denkt mein Kopf. Sprinte kurz rüber und lese dort ad 1) : Das ist so Berlin! (Werbeaufkleber auf Briefkasten), ad 2) „Dieses Gerät steht momentan nicht zur Verfügung“ (offizielle Stellungnahme der Post). …hmm…? War der Aufkleber schon im wowereitschen Sinn  selbstkritisch – „arm, aber sexy“? Kurz darauf kommt die Auflösung der Frage: die Frage selbst war wohl blöd. Es fährt ein Peugeot vor mit dem amtlichen Kennzeichen: B RD 7454. Wir sind „vereint“, die Frage stellt sich also nicht.



·        Direttissima ! Wenn der Berliner eines nicht ertragen kann, ist es Umschweife aller Art. Man sollte ihm immer frontal mit dem eigenen Ansinnen begegnen und auch seine Worte unter diesem Aspekt sehen. Tut man das nicht, kommen diese unangebrachten Stellungnahmen heraus, der Berliner sei unfreundlich. Das ist Kokolores. Man muss es ein bisschen lernen, sonst droht Schiffbruch: findet man zum Beispiel die Platte aus gebürstetem Metall an der Kasse des Gropiusbaues interessant und rätselhaft und fingert ein bisschen herum, um das Ganze für sich zu entschlüsseln, dann kann die -  durchaus vernünftige – Reaktion des Kassenfritzen eben heissen: „nehm´  ´Se ma´ die Finger da weg, da kommen gleich Ihre Karten raus!“  Hat er ja eigentlich recht. Girlandenlose Klarheit. Oder wenn man vor dem Menschen steht, der hören will, ob man O-Saft oder latte macchiato will, empfehlen sich langatmige Vorreden dahingehend, wer einem wo (in einem Cafe in der Oranienstrasse war es ) seine Cafékünste (und die gab es) empfohlen hat, ehr nicht. Bis zur Kommunikation der Zentralbotschaft wird man in ein starres, fassungsloses Gesicht blicken. Danach aber geht alles. Dann erzählt auch der frierendste, unterbezahlteste  Bewacher eines Museums gerne, wie, wo und mit wie viel mal Umsteigen an welchen Stationen man in den gewünschten Stadtteil gelangt. Wer bis dahin nicht kommt, wird des Berliners großes Herz am rechten Fleck nie erkennen.

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