WILD WIE BILD - GSCHEIT WIE ZEIT

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Montag, 24. September 2007

Gewaltfreie Bockwurst mit Ariadnefaden

Der Ami ist ja eigentlich gar nicht so schlecht. Zu den guten, (k)alten Kriegs-Zeiten hat er in Europa einen sehr beliebten Radiosender (AFN für "American Forces Network") gegründet, der den armen Soldaten auch den Umgang mit ihren deutschen Bräuten erleichtern wollte und immer einen "todays phrase of the day" auswählte, mit dem man besser durchs Leben kam, wenn man ihn in Deutschland nicht bloß in englisch kannte/konnte. z.B. also : "Gehen wir heute ins Kino, Schatzi?"
M e i n phrase of the day soll heute sein: D u s o l l s t k u r z e, v e r s t e h b a r e S ä t z e m a c h e n und nicht ständig Klammern vollpacken und Sätze stapeln und schachteln.
Gut.
Es gab Bockwurst, Kunst und Klänge. Einer jener viel zu vielen Samstagabende, bei denen man nicht gerade bis zum Hals in hochinteressanten Veranstaltungen steht und gar nicht weiß, w e l c h e man nun zu eigenem Nutzen und Frommen auswählen soll. Hier halfen also 2 verdienstvolle Institutionen: eine mit etwas m e h r Tradition, das Steinbach-Bräu ( http://www.steinbach-braeu.de/) die andere etwas jünger: die Galerie Ars pro toto (http://www.ars-pro-toto.net/). Diese beiden hatten ausgemacht, sich an diesem Abend n o c h besser zu verstecken als sonst: ars pro toto, sonst in der Henkestrasse 66 im Hinterhof hatte ein paar Bilder unter den Arm geklemmt und sie in den tief in den B e r g hinein führenden Helbig-Keller der Steinbach-Bräu gehängt.
(Herr Helbig war etwa 1861/62 Besitzer der damaligen "Groß-und Exportbrauerei Henninger".)
Zum Glück wußte der arg-und wehrlose Besucher Besucher zunächst nicht, wessen Bilder er in den Tiefen des Raumes würde bestaunen können: hätte man gewußt, dass der Künstler aus Transsylvanien stammt, hätte man sich t r o t z des dankenswerterweise am Eingang ausgegebenen Ariadnefadens n i c h t ins Berginnere getraut: ständig hätte man Graf Draculas Zähne im Nacken gespürt - zumal zeitlich so nahe an der Lesung von Kinskis Sohn im E-Werk(Montag, 24.09.2007, E-Werk, Fuchsenwiese, 20 Uhr).
Wer sich durch die in den Eingangsstollen projizierte Videoinstallation ins Innere gewagt hatte wurde zunächst von transsylvanischer Waldesruh´, dann aber hinter einer Wegbiegung plötzlich von merkwürdig sphärischen Klängen umfangen. Deren Herkunft erschloss sich dem Ahnungslosen auch nach der nächsten Wegbiegung nicht: ein hübsches Mädchen, ein paar unterschiedlich große und breite Basaltsteine, ein Mann...mehr war nicht. Doch just dies war die Quelle des so noch nie gehörten Säuselns: Der Mann, ein Herr Scholl (im Detail zu finden unter http://www.mutterklang.de/ - wo man ein bisschen...naja...Esoterisches finden kann) rieb mit seinen Fingerspitzen die Steine und sie gaben Laute von sich, kaum zu jloobm. Ihnen diese Töne zu entlocken, sei nicht so einfach, sprach Herr Scholl: man müsse mit ihnen üben und sie änderten sich im Laufe dieser Schulzeit auch.
Schon länger geübt hatte ihren Gesang die Hübsche, mit Namen Sonja Uttenreuther: s i e mischt massgeblich mit im Gesangverein Eltmann (näheres:www.saengerlust-eltmann.de).
Nach so viel eso-Klängen war dann doch a gscheite Bockwurscht das Richtige und siehe da: g e n a u die sponsorten die Veranstalter uns am Eingang.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Vielen Dank für die netten worte, aber ich bitte zu bedenken, dass wir uns nicht verstecken, wir sind das erste haus im hinterhof! ich habs befürchtet, dass das eso-mäßig ankommen könnte... nun, die meisten werden nicht gleich das batiken angefangen haben

jtb