WILD WIE BILD - GSCHEIT WIE ZEIT

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Mittwoch, 12. September 2007

Wände

Was w e i s s denn heute noch die Juuchnd ?
Wer heute so um die 30 ist, der assoziiert bei dem Stichwort "Wende" vermutlich die Zeit um 1989, als die DDR ihrem Ende entgegenging und Helmut Kohl sich das Mäntelchen der "Gechichte" umhing, mit dem er uns signalisieren wollte, E R habe an diesen Vorgängen irgendeine Art von Verdienst (wie er da wohl bloß drauf kam?).
Wer 1982/-83 schon ein politisches Bewusstsein hatte, für den war die "Wende" der Wechsel der F.D.P. (jetzt hat sie schon für jeden Teil-Namen einen Stütz-Punkt und fällt trotzdem ständig um) von der Koalition mit der SPD zur CDU. (Ja, Herr Schäuble: ich meine die "CDU Deutschlands" - eine andere gibts ja auch nicht!).
Meine persönliche Beziehung zu der "eigentlichen" Wende (also die großohrig-genscherigen) war von einem besonderen Saft:
Man wollte ja auch als Student schon ein bißchen an der Champagner-Front reüssieren und nicht nur ewig in seinen Satsumas-Kisten-Behausungen umeinanderwohnen. W i r hatten Glück und kannten Lotta, deren Vater gutbürgerlicher Bremer Provenienz war und in Bremen eine Kanzlei namens "Genscher, Helling, Müffelmann" unterhielt. Dieser "Genscher" war der echte gute alte Genschman, der kurz vor unserer (der Studenten) Ankunft in der kleinen Villa der Hellings am Luganer See (damals haben wohl Rechtsanwälte noch was verdient) hat verweilen dürfen, wo er diese Wende ausgebrütet hat. Von seiner Dankbarkeit zeugte ein bei unserer Ankunft dort stehendes Holzkistchen mit ziemlich edlen Tropfen drin - könnte mich heut noch ärgern, dass wir uns an der FpunktDpunktPpunkt nicht wenigstens dadurch gerächt haben, dass wir die Pullen geköpft haben.

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