WILD WIE BILD - GSCHEIT WIE ZEIT

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Freitag, 7. September 2007

James?! Cook !

Stünde das, was man in Privathaushalten und Kneipen erlebt, in auch nur halbwegs proportionalem Zusammenhang mit der schieren A n z a h l der angebotenen K o c h b ü c h e r (bei THALIA, Hugenottenplatz zählt man grob 400) - das Leben müßte ein Paradeis sein.
Wenn man tatsächlich umherzüngelt und -gäumelt sieht es etwas anders aus: stellt man sich bespielsweise vor, dass im klassischen (und zum Glück noch sehr meinungsstarken) Restaurantführer Gault/Millau eine Stadt wie Bamberg nicht einmal einen E i n t r a g wert ist, weil offenbar dort keiner mehr kochen kann, ist das schon ein dramatischer Befund.
Es ist wohl vorerst auch keine Besserung zu erwarten: langsam kommen die Girlies ins heiratsfähige Alter, die schon von Müttern genährt wurden, die ihrerseits nur Pizza, Spaghetti und McD gekannt haben. Und weil sie doch ein b i s s c h e n ahnen, dass da d o c h was fehlt, kaufen sie sich mal ein schönes, vor allem : buntes Kochbuch.
Der Markt ist unübersehbar, zumal alle wie die Papageien auffallen müssen, um sich im Angebot zu behaupten.
Wenn da nicht ein kleines Dorf im Nordwesten...ja, ein Kochbuch, das sich in keinster Hinsicht dem Zeitgeist angeschmiegt hat, um dort ein wenigstens kümmerliches Dasein als Opportunist zu führen - das keinerlei Bilder aufweist, aber einen Orden, der x mal mehr wert ist: es liegt derzeit in der 55. Auflage (!!) vor.
Ich habe es kennengelernt, als ich 1978 in München mit dem Studium begann.
Autoren sind keine Fernsehköche, sondern eine Maria Hofman, ihres Zeichens "Oberregíerungs-Landwirtschaftsrätin a.D." und ein Helmut Lydtin, Professor für innere Medizin(! - somit dürfte die Vergiftungsgefahr beim Nachkochen ehr gering sein). Dort findet man auf 939 Seiten wirklich a l l e s , was man auf der Kochschiene kochen kann und wissen muß, alles an der richtigen Stelle versehen mit den notwendigen allgemeinen Erläuterungen und Tips (ganz aktuell für den Zwetschgenkuchen z.B.: vorheriges-also vor dem Backen- buttern des Teigs verhindert, dass das Obst zu tief einsinkt, zu frühes Zuckern führt zu zu viel Flüssigkeit u.ä.).
Also: uneingeschränkte Empfehlung.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

groebi groebi,
sag doch bitte gleich,daß du das gute, alte "bayerische Kochbuch"meinst, mit dessen gewicht von 935 Seiten man so herrlich seine doppel-whopper flach klopfen kann.

gruß John wayne (hab leider kein koogle-Konto in meinem holfter, deshalb anonym)